Bandscheibenvorfall
Der Bandscheibenvorfall wird im Volksmund häufig auch Dackellähme bezeichnet, obwohl diese Erkrankung auch bei vielen anderen Hunderassen auftritt.
Die Bandscheibe besteht aus einem Faserring und einem Gallertkern und liegt zwischen zwei Wirbelkörpern. Sie erfüllt eine wichtige Stoßdämpferfunktion in der Wirbelsäule.
Ein unvollständiger Bandscheibenvorfall wird auch als Protusion oder Diskushernie bezeichnet. Hierbei verlagert sich der Gallertkern im Faserring, der Faserring bleibt intakt, ist nur mehr oder weniger vorgewölbt. Dabei wird Druck auf das Rückenmark und ableitende Nerven ausgeübt, der zu Schmerzen, einem ataktischen Gangbild oder Paresen führen kann - massive Lähmungserscheinungen sind seltener vorhanden.
Beim "richtigen" Bandscheibenvorfall tritt Material des Gallertkerns aus dem Faserring teilweise oder vollständig aus. Dieses Material des Gallertkerns wird langsam in den Wirbelkanal gedrückt oder - seltener - explosionsartig gegen Rückenmark und Rückenmarkhäute entleert und drückt somit auf die Nervenwurzeln, die vom Rückenmark ausgehen.
Symptome
- Lähmungserscheinungen (bis hin zur "Fischrobbenstellung")
- Ataktischer Gang / Nachschleifen von Extremitäten
- der Bewegungsdrang ist deutlich reduziert
- aufgekrümmter Rücken (Karpfenrücken)
- können keine Treppen mehr steigen / nicht mehr ins Auto springen (Schmerzsymptomatik)
- sind berührungsempfindlich
- haben zum Teil starke Schmerzen
- haben Taubheitsgefühle (evt. verbunden damit ausgeprägtes Lecken an diesen Stellen, z.B. der Hinterhand, Rutenansatz)
- Harn- und Kotinkontinenz
Behandlung
- entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente
- Cortisonpräparate
- Vitamin B
- evt. chirurgische Therapie (Dekomprimierung)
- strikte Ruhigstellung für einige Tage, danach Bewegungseinschränkung für einige Wochen
- Tierphysiotherapie
- Akupunktur
- Homöopathie
- Neuraltherapie
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